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ÖGfE | ÖsterreicherInnen tendieren zu nochmaligem Aufschub des Brexit-Datums

45 Prozent für Fristverlängerung, 35 Prozent für Austritt Großbritanniens mit 1. November

„Geht es nach der Meinung der ÖsterreicherInnen, so sollte die Europäische Union Großbritannien noch einmal einen Aufschub gewähren, damit es nicht zu einem ungeregelten EU-Austritt kommt“, interpretiert Paul Schmidt, Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik, das Ergebnis einer aktuellen ÖGfE-Umfrage.

45 Prozent der ÖsterreicherInnen unterstützen eine solche Fristverlängerung in der bundesweit durchgeführten Befragung (512 Personen / Telefon). Hingegen sprechen sich 35 Prozent der Befragten dafür aus, dass das Vereinigte Königreich in jedem Fall die Union mit 1. November verlassen soll, auch wenn keine Austrittsvereinbarung zustande kommt. Trotz, oder womöglich wegen, der Brisanz dieser Frage ist die Zahl jener, die sich in ihrem Urteil unsicher sind, recht hoch: 20 Prozent antworteten „weiß nicht“ oder machten keine Angabe.

Gegenüber einer von der ÖGfE – kurz vor dem ursprünglich anvisierten Austrittsdatum 29. März – in Auftrag gegebenen Online-Umfrage, hat sich das Meinungsbild der Befragten geringfügig in Richtung der Akzeptanz eines möglichen Hard-Brexits verschoben.

So sagten im März noch 57 Prozent der Befragten, dass die Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien verlängert werden sollten, um einen ungeregelten Austritt zu verhindern. 32 Prozent waren zum damaligen Zeitpunkt für einen Austritt Großbritanniens zum 29. März, auch wenn dies ein ungeregeltes Ausscheiden aus der EU mit sich gebracht hätte. Die Zahl jener, die sich unsicher waren, lag bei 11 Prozent (weiß nicht/Keine Angabe).

„Ein ungeregelter Austritt Großbritanniens aus der EU wäre für beide Seiten ein worst-case Szenario. Das ist wohl der Grund, warum die ÖsterreicherInnen nach wie vor eine weitere Fristverlängerung unterstützen. Ein Austritt ohne Abkommen wäre alles andere als ein schneller Schlussstrich, auch wenn ein gutes Drittel der Befragten, aus nachvollziehbaren Gründen, den bereits drei Jahre andauernden Schwebezustand rasch beenden möchte.“