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ÖGfE-Jugendumfrage

In schwierigen Zeiten wird Europa wichtiger

Jugendliche in Österreich sprechen sich dafür aus, dass künftig mehr gemeinsame Entscheidungen auf europäischer Ebene getroffen werden und die EU ausreichend Befugnisse erhält, um in Krisenzeiten effizient reagieren zu können. Eine große Mehrheit wäre zudem neugierig, die europäischen Institutionen in Brüssel einmal selbst kennenzulernen.  Zu diesen und weiteren Ergebnissen kommt die aktuelle ÖGfE-Jugendumfrage.

Im Rahmen der Umfrage wurden im Zeitraum September 2020 bis Ende Mai 2022 insgesamt 1833 Schüler:innen ab 15 Jahre an 36 Schulen (AHS, BHS, Berufsschulen, BMS), nicht-repräsentativ, österreichweit befragt. 82 Prozent von ihnen halten es für eine „gute Sache“, dass Österreich Mitglied der Europäischen Union ist. 3 Prozent sagen, die EU-Mitgliedschaft ist eine „schlechte Sache“, 15 Prozent meinen, sie sei „weder gut noch schlecht“. 67 Prozent sind der Überzeugung, dass die Stimme unseres Landes in der EUzählt, 30 Prozent haben einen gegenteiligen Eindruck.

Insgesamt 84 Prozent fühlen sich „auf jeden Fall“ (37 Prozent) oder „eher schon“ (47 Prozent) als EU-Bürger:in, 15 Prozent empfinden das nicht so.Und was die Zukunft der Europäischen Union betrifft, sehen diese drei Viertel der Befragten (74 Prozent) mit Zuversicht, während etwas mehr als ein Fünftel (22 Prozent) skeptisch ist.

Sieben von zehn Jugendlichen sind der Meinung, dass in Europa mehr gemeinsam entschieden und die Zusammenarbeit und Integration forciert werden sollte, 27 Prozent plädieren hingegen für häufigere Entscheidungen auf nationalstaatlicher Ebene. Darüber hinaus sprechen sich acht von zehn Befragten (81 Prozent) dafür aus, der Union in Krisenzeiten mehr Befugnisse zu übertragen, während 15 Prozent hierzu skeptisch sind.

Als wichtigste europäische Prioritäten nennen die Jugendlichen den Klima- und Umweltschutz (79 Prozent). Etwa gleichauf folgt der Wunsch nach derVerringerung der Kluft zwischen Arm und Reich, der Einsatz für die Menschenrechte (je 68 Prozent) und die Eindämmung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie (65 Prozent). 59 Prozent wollen, dass die EU einen Schwerpunkt auf die Regelung der Zuwanderung von Flüchtlingen setzt, 57 Prozent sehen diesen in der Schaffung von Arbeitsplätzen.

84 Prozent bewerten die Europäische Union aktuell als „demokratisch“, 10 Prozent als „undemokratisch“ (Rest = „keine Angabe“), 81 Prozent sehen sie als „sozial“, 14 Prozent als „unsozial“. Von 79 Prozent wird die EU als „sicher“, von 16 Prozent als „unsicher“ empfunden. 72 Prozent sehen sie als „stark“, 23 Prozent als „schwach“. Zwar ist die Union 67 Prozent „vertraut“ (26 Prozent „fremd“), dennoch halten sie 72 Prozent für „kompliziert“ und nur 23 Prozent für „einfach“.

83 Prozent halten es für einen guten Vorschlag, dass allen Jugendlichen in Ausbildung die Möglichkeit gegeben werden sollte, die europäischen Institutionen in Brüssel vor Ort kennenzulernen. 15 Prozent stimmen dem nicht zu.