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Industrie zu COP26 Ergebnis: EU wird das Klima alleine nicht retten können

IV-Präs. Knill: International noch massive Anstrengungen nötig – Industrie trägt entscheidend zum Klimaschutz bei – Zahllose Hürden für Investitionen in Klimaschutz abbauen

„Es ist ein weiterer Schritt, der mit der COP26 in Glasgow gesetzt wurde – allerdings bei weitem nicht der letzte, den die internationale Staatengemeinschaft zu gehen haben wird. Zahlreiche politische Zusagen und Festlegungen – etwa zum Schutz der Wälder, der stärkeren Beachtung von Methanemissionen, die aufgestockten Finanzzusagen wie auch die höheren Klimazielankündigungen – weisen klar in die richtige Richtung. Das reicht aber nach wie vor nicht aus, um den Klimawandel wirkungsvoll zu begrenzen“, hält Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung (IV), zum Ergebnis der UN-Klimakonferenz in Glasgow fest. Neben allgemeinen politischen Beschlüssen, etwa zum erwünschten Kohleausstieg, sei vor allem anzuerkennen, dass es gelungen ist, die Vorgaben des Pariser Abkommens zu vervollständigen. Insbesondere die nun vorliegenden Regeln für den internationalen Emissionshandel könnten künftig effiziente Klimaschutzmaßnahmen ermöglichen.

Hürden für Klimainvestitionen beseitigen

„Wirtschaft und Industrie haben längst ihre Rolle im Kampf für den Klimaschutz gefunden und tragen entscheidend zu dessen Bewältigung bei“, hält Knill fest. Technologien seien vielfach, wenn auch noch nicht überall, vorhanden und auch finanzielle Mittel stünden bereit. „Gleichzeitig bestehen auf nationaler wie auf internationaler Ebene zahllose Hürden für Investitionen in den Klimaschutz. Wir reden dabei u.a. von überlangen Genehmigungsverfahren oder der Gefahr von Carbon Leakage – also der Verlagerung von klimaeffizienter Produktion aus der EU in andere Teile der Welt mit geringeren Standards“, so der IV-Präsident, der hier für entsprechende Änderungen auf europäischer Ebene plädiert.

Auch andere Wirtschaftsräume müssen Ziele verbindlich umsetzen

„Einmal mehr wurde in Glasgow deutlich, dass die EU an vorderster Front gegen den Klimawandel auftritt. Mit der zuletzt beschlossenen Zielsetzung der EU, bis 2030 die Treibhausgasemissionen um 55 Prozent zu reduzieren, wurde weltweit ein Klimastandard gesetzt. Das gilt umso mehr, als die Pro-Kopf-Emissionen der EU nur rund halb so hoch sind wie etwa in den USA und mittlerweile bereits geringer sind als jene Chinas“, betont der IV-Präsident. Umso dringlicher sei, dass auch andere relevante Wirtschaftsräume der Welt ihre Ziele nachbessern. „Und diese Ziele müssen nicht nur angekündigt werden, sondern auch verbindlich sein – also intern rechtlich verankert und umgesetzt, so wie das auch in der EU beispielhaft erfolgt“, so Knill abschließend.