EBÖ-Präsident Leitl: „Europa muss geopolitische Stärke entwickeln und seine Interesseneigenständig definieren“
In der Diskussion um Europas Rolle angesichts der multiplen Krisen in der Welt, die durch die jüngsten Aussagen von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron neu entfacht wurde, fordert Christoph Leitl, Präsident der Europäischen Bewegung Österreich (EBÖ), dass „Europa geopolitisch Stärke entwickelt und seine Interessen im globalen Kontext viel besser wahrnimmt und vertritt“.
Leitl: „Aus den vielen Krisen der vergangenen Jahre sollten wir zumindest eines gelernt haben: Europa muss seine Abhängigkeit von anderen reduzieren, ob das die Wirtschaft betrifft oder die Sicherheit.“ Sonst passiere Europa nach der jahrzehntelangen Abhängigkeit von russischer Energie mit allen desaströsen Folgen nun sehenden Auges derselbe Fehler mit China, z.B. beim Zugang zu seltenen Erden. „Wir müssen unsere eigenen europäischen Interessen definieren und auf dieser Basis entsprechende Ziele, Strategien und Maßnahmen entwickeln“, fordert der EBÖ-Präsident.
Im Inneren gehe es z.B. um einen noch stärkeren und voll funktionsfähigen Binnenmarkt mit verlässlichen Regeln, die auch eingehalten werden, nach außen z.B. um starke Partnerschaften – etwa auch durch den Abschluss von Handelsabkommen. „Europa muss auf eigenen Füßen stehen anstatt zwischen den Stühlen der Großmächte zu sitzen und im Hinblick auf die Gestaltung unserer Zukunft vom Fahrgastraum ins Cockpit wechseln“, so Leitl abschließend.